Die Geschichte der Taschenuhren



Laut Callwey-Lexikon ist eine Taschenuhr "eine am Körper zu tragende Kleinuhr in meist runder Form. Erst durch die Erfindung der Unruh mit Spiralfeder konnte die tragbare Uhr ein zuverlässiger und genauer Zeitmesser werden. Um 1930 wurde die Taschenuhr von der Armbanduhr abgelöst."


Warum eine Taschenuhr kaufen?

Eine Taschenuhr ist immer ein Kunstwerk. Die Qualität drückt sich - wie bei vielen Künsten - meistens im Preis aus. Von der scheinbar sich selbst bewegenden, miniaturisierten Mechanik geht ein unerklärlicher Reiz aus, der, gepaart mit der Aura des Präzisionsmessinstruments, auf viele eine unwiderstehliche Anziehungskraft ausübt. Eine hochwertige Verarbeitung sorgt dafür, dass das Werk einer guten Taschenuhr in halbwegs zuträglichem Klima auch noch nach Jahrzehnten wie neu aussieht und bei regelmäßiger Wartung auch dementsprechend funktioniert. Die technische Bandbreite wird insbesondere hinsichtlich der Hemmungsbauarten von keiner anderen Uhrengattung auch nur annähernd erreicht.


Skelett-Taschenuhr
Klein, sehr elegant! Das Gehäuse aus poliertem Messing ist vergoldet und auch auf der Rückseite verglast. 11-steiniges, skelettiertes Federzugwerk. Auf der Rückseite Klappstandfuß zum Aufstellen der Uhr. Ø 38 mm, 11,5 mm hoch. Vergoldete 37-cm-Kette mit Gürtelclip.





SELVA Skelett-Taschenuhr
Das nobel vergoldete Gehäuse ist beidseitig verglast. So kommt die bestechende, filigrane Eleganz und präzise Mechanik des 16 1/2-linigen Schweizer UNITAS-Handaufzug-Werks mit 17 Steinen und "Incabloc"-Stoßsicherung voll zur Geltung. Wunderschön: Die skelettierten, aufwändig ziselierten Platinen. Ø 50 mm, 9 mm flach. Mit vergoldeter 27-cm-Kette.














SELVA Taschenuhr
Superflaches, vergoldetes Sprungdeckelgehäuse mit Rankenmotiv auf Vorder- und Rückseite. Versilbertes Zifferblatt mit guillochiertem Mittelteil, schwarze birnenförmige Zeiger, dezentrale Sekunde. 16 1/2-liniges, 17-steiniges Schweizer UNITAS-Handaufzugwerk. Ø 49 mm, 10,5 mm flach. Mit vergoldeter 25-cm-Kette.




Chronologie der Taschenuhr

Wann Wo Was
1480OberitalienDosenförmige Halsuhren werden gebaut.
1506Deutschland (Nürnberg)Ovale Uhren, die etwa 40 Stunden gehen und die Stunde schlagen, werden entwickelt.
1675Niederlande / EnglandGangregler für tragbare Uhren. Der tägliche Gangfehler reduziert sich von 1-2 Stunden auf 5-10 Minuten. Der Minutenzeiger wird üblich.
1685England / Frankreich (Rouen)Repetierschlagwerke mit einem oder zwei Schaltknöpfen werden unabhängig voneinander konstruiert.
1704EnglandEine geheime Methode zum Durchbohren von harten Edelsteinen bringt englischen Uhrmachern einen beträchtlichen Vorsprung im Bau von Präzisionsuhren.
1715Deutschland (Bayern)Die Minutenrepetition ist möglich.
1725EnglandDie Zylinderhemmung in der heutigen Form wird erfunden.
1734FrankreichDas erste Auftauchen der Duplexhemmung, die aber erst 15 Jahre später voll einsatzfähig wird.
1740FrankreichVerstellbarer Gangradkloben bei Spindeltaschenuhren. Physikalisch richtige Gestaltung der Ölsenkung und eine Ankerhemmung zur Regulierung der Schlaggeschwindigkeit von Repetieruhren.
1769EnglandErste Taschenuhr mit Ankerhemmung.
1772FrankreichEntwickelt wird eine neuartige Hemmung (Kommahemmung), die ohne Schnecke auskommt und deren Räder einschließlich der Unruh in einer Ebene liegen. Die moderne Taschenuhr ist geboren!
1775EnglandErfindung der Wippen-Chronometerhemmung und Temperaturkompensation an der Unruh, die eine bislang nicht dagewesene Genauigkeit zeigen.
1780Deutschland / Schweiz (Le Locle)Chronometerhemmung mit Feder an der zylindrischen Unruhfeder werden Endkurven verwendet, die isochrone Schwingungen ergeben. Taschenuhren ziehen sich durch die beim Tragen entstehenden Bewegungen selbst auf.
1783England (London)Patent auf eine Kompensationsunruh und eine Chronometerhemmung mit Feder, die bis heute Verwendung finden.
1795FrankreichDas erste Tourbillon entsteht. Dadurch werden Gangfehler in den vertikalen Lagen ausgemittelt.
1800FrankreichErfindung der Spirale mit Endkurve, die gegenüber der flachen Spirale eine wesentliche Steigerung der Genauigkeit aufweist und der stoßgesicherten Unruh.
1840SchweizDie ersten Fertigungsmaschinen, die eine präzise Massenproduktion erlauben, werden gebaut.
1842FrankreichKronenaufziehmechanismus: Die Zeiger können jetzt durch Ziehen und Drehen der Krone gestellt werden.
1845Deutschland (Glashütte)Uhrenindustrie wird gegründet durch F.A. Lange
1862England (London)Taschenuhren mit Stoppvorrichtung und Rückstellung des Stoppzeigers.
1890FrankreichEine neuartige Nickelstahllegierung ermöglicht die Konstruktion von Kompensationsunruhen ohne sekundären Temperaturfehler.
1903England (Greenwich)Schweizer Präzisionstaschenuhren sind den englischen bei Wettbewerben überlegen.
1913FrankreichDie Legierung "Elinvar" ermöglicht die Fertigung von Spiralfedern, deren Elastizität sehr wenig von der Temperatur abhängt.
Danach Die Geschichte der Taschenuhren ist damit noch nicht zu Ende. Just in diesem Moment könnte ein begabter Uhrmacher in seinem Atelier eine weitere bahnbrechende Verbesserung der Technik entwickeln...



Einige der gebräuchlichsten Fachbegriffe

Anker: Zwischen Unruh und Hemmungsrad angeordnetes Element, das in seiner gebräuchlichsten Form dem Anker eines Schiffs ähnelt.

Ankerhemmung: Die am meisten verwendete Hemmung bei tragbaren Uhren.

Beobachtungsuhr: Sehr genaue Taschenuhr für Navigationszwecke.

Breguet-Spirale: Eine Erfindung des genialen Uhrmachers Abraham Louis Breguet. Der äußerste Umgang der Spirale ist hoch- und in einer genau definierten Kurve (Endkurve) nach innen gebogen, wo dann das Klötzchen zur Befestigung am Unruhkloben angesteckt ist.

Die Breguet-Spirale ergibt weitgehend isochrone Schwingungen und verringert die Gangfehler in den vertikalen Lagen der Taschenuhr.

Brücke: Mit zwei Schrauben befestigtes Werkteil, in dem eines oder mehrere Räder gelagert sind.

Châton: Frz. für Edelsteinfassung. Bei den meisten englischen Taschenuhren in den guten kontinentalen Stücken sind die Lagersteine in Châtons - meist aus niederkarätigem Gold - gefasst, die in Platine, Kloben oder Brücken mit kleinen Schrauben befestigt sind. Aufwändig, aber leicht auswechselbar.

Chronometer: Ursprünglich eine Uhr mit Chronometerhemmung, im 20. Jahrhundert oft eine Uhr, deren Gangfehler gewisse Grenzen nicht überschreiten.

Chronometerhemmung: Die Hemmung, welche die beste Langzeit-Genauigkeit ergibt. Gehemmt wird das Hemmungsrad durch den Ruhestein, der auf der Gangfeder (Federhemmung) oder einer in Zapfen gelagerten, federbelasteten Wippe (Wippenhemmung) befestigt ist.

Dreiviertelplatine: Werkaufbau mit einer Grundplatine, die das Zifferblatt hält und einer kleineren Platine, die auf der Grundplatine befestigt ist. Zwischen diesen beiden Platinen sind alle Räder vom Federhaus bis zum Sekundenrad angeordnet, oft auch noch das Hemmungsrad. Anker und Unruh sind in je einem Kloben gelagert. In England und Glashütte viel verwendet.

Federhaus: Flaches trommelförmiges Gehäuse für die Zugfeder. Meist drehbar und mit Verzahnung versehen, wirkt es auf das Trieb des Minutenrads. In seltenen Fällen findet man auch feststehende, mit der Platine verschraubte Federhäuser. Der Antrieb des Räderwerks erfolgt dann durch ein Zahnrad an der Federhauswelle. Bei Uhren mit Schnecke weist das Federhaus keine Verzahnung auf, sondern versetzt die Schnecke über eine eingehängte Kette (bei sehr frühen Uhren über eine Darmsaite) in Drehung.

Formuhr: Taschenuhr mit besonders geformtem Gehäuse, z.B. als Musikinstrument oder Käfer gestaltet.

Gangreserveanzeige: Meist in Form eines Hilfszifferblattes gestaltete Anzeige für die Rest-Anzahl der Stunden, wieviel die Uhr ohne Aufziehen noch gehen wird.

Guillochierung: Maschinell erzeugte Dekoration auf Gehäusen und Metallzifferblättern von Taschenuhren.

Halbsavonette: Sprungdeckeluhr mit einem von einem Ziffernkranz umgebenen Fenster im Sprungdeckel, so dass die Zeit auch ohne öffnen des Sprungdeckels ungefähr abgelesen werden kann.

Hemmung: Jener Teil der Uhr, der, von der Unruh gesteuert, den Ablauf des Räderwerks "hemmt" und außerdem der Unruh bei jeder Halbschwingung (oder Vollschwingung) Energie zuführt, so dass deren Schwingung aufrecht erhalten wird.

Hemmungsrad: Letztes Rad des Räderwerks, welches der Unruh - direkt oder über den Anker - periodisch Energie zuführt.

Kaliber: Gibt die Größe und/oder Bauart des Werks an.

Kompensationsunruh: Sie kompensiert die temperaturabhängige Elastizität der Spirale.

Lépine: Manchmal verwendete Bezeichnung für eine offene Taschenuhr, im Gegensatz zur Sprungdeckeluhr.

Minutenrad: Das meist vom Federhaus (oder der Schnecke) angetriebene, im Zentrum des Werks angeordnete Rad, das den Minutenzeiger bewegt.

Repetieruhr: Nach Drücken eines Knopfes oder Betätigen eines Schiebers werden erst - mit Einfachschlag - die Stunden, dann - mit Doppel- oder Dreifachschlag - die Viertelstunden geschlagen, dann (bei der Minutenrepetition) die Minuten wiederum mit Einfachschlag.

Spindeluhr: Taschenuhr mit Spindelhemmung.

Steinzylinder: Der Zylinder ist hier nicht, wie bei der Zylinderhemmung sonst üblich, ganz aus Stahl gefertigt; die mit dem Zylinderrad in Berührung kommende Partie besteht aus Rubin oder Safir.

Unruh: Sorgfältig gelagertes und ausgewogenes Rad, das zusammen mit der Spirale ein (annähernd) isochrones Schwingsystem und den Gangregler der tragbaren Uhren bildet.



HENRI FAIVRE Taschenuhr
Goldplattiertes Sprungdeckelgehäuse mit aufgelegtem Wappen und eleganter Ranken-Ornamentierung. Goldfarbene Zeiger und Stundenmarkierungen. Beachtenswert: Das Quarzwerk mit dezentraler Anzeige von Datum, Wochentag, Monat und Mondphase. Zentralsekunde. Ø 49 mm, 12 mm hoch. Vergoldete 24-cm-Kette.






SELVA Taschenuhr
Antikversilbertes Sprungdeckelgehäuse. Beidseitig mit Ranken. Versilbertes Zifferblatt, Mittel guillochiert. Birnenzeiger und Zentralsekunde. 17-steiniges Handaufzugwerk. Ø 48,5 mm, 25 mm hoch. Antikversilberte 25-cm-Kette.






SELVA Schweizer Eisenbahner-Taschenuhr
Sammelnswerte Kostbarkeit! Die Lok auf der Rückseite war 1847 eine der ersten vier, die an die erste Schweizerische Eisenbahn geliefert wurden. Das Geflügelte Rad ist hier Symbol für die Schnelligkeit. Antikversilbertes Gehäuse, 16 1/2-liniges UNITAS-Werk mit 17 Steinen. Ø 54 mm, 16 mm hoch. Mit antikversilberter 24-cm-Kette. In Deutschland nur bei SELVA!






SELVA Taschenuhr
Mit ländlichen Motiven auf Sprungdeckel und Zifferblatt - bis ins kleinste wunderschön herausgearbeitet! Blumenmotiv auf der Rückseite. Gehäuse vernickelt. 16 1/2-liniges, 17-steiniges mechanisches Schweizer UNITAS-Werk mit Handaufzug. Ø 52,5 mm, 13,5 mm hoch. Mit vernickelter 25-cm-Kette.






UHR-KRAFT Stopp-Taschenuhr
Mattes Edelstahlgehäuse. 3 ATM wassergeschützt. Lünette hochglanzpoliert. Quarzwerk, schwarzes Zifferblatt mit Tachymeter-Skale und Leuchtbalken. Leuchtzeiger, Indikationszeiger rot und gelb. Kleine Sekunde, Datumanzeige. Chrono mit Sek-/Min- und Stunden-Zähler. Ø 38,5 mm, 8,5 mm hoch. Verchromte 36-cm-Kette mit Gürtelclip. Inklusive brauner Leder-Gürteltasche.